KAFKAS SCHAM, SCHULD PROZESS

Ein Musiktheaterexperiment in Texten von Franz Kafka

und Musik von Arnold Schönberg, Anton Webern, Karlheinz Stockhausen,

Charlotte Bray und John Coltrane nach einem Konzept von Francis Hüsers

 

Musikalische Leitung: Taepyeong Kwak; Bühne und Kostüme: Alfred Peter; Dramaturgie: Otto Hagedorn; Licht: Martin Gehrke, Lukas Ludwig;

Inszenierung: Francis Hüsers

 

Mit: Elizabeth Pilon, Simon Gierlich, Urban Luig, Pascal Merighi

und Taepyeong Kwak (Piano), Shotaro Kageyama (Violine), Ramón Gardella (Schlagzeug), Klaus Korte, Werner Hußendörfer, Andreas Laux, Melanie Werner (Saxophone), Dietmar Wehr (Kontrabass)

 

Premiere am Sonntag, 15. September 2024, 18.00 Uhr,

weitere Vorstellungen: 21. September 2024, 19.30 Uhr und

22. September, 18.00 Uhr              im "Opus", Theater Hagen


Applausfoto am Ende des Musiktheaterteils, (C) Theater Hagen

REGENBOGENGALA im Theater Hagen am 6. Juli 2024

zum Abschluss der Saison 2023/24

Die spartenübergreifende Benefiz-Vorstellung erbrachte über 20.000,- € zugunsten von

AIDS-Hilfe Hagen und Luthers Waschsalon, Hagen


Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk: Brillant in Hagen (…)

Das spartanische Bühnenbild, das Mathis Neidhardt für das erste Bild von Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk ins Theater Hagen gesetzt hat, ist nicht anders denn genial zu nennen. Und auch die Idee dahinter, die trübe russische Dorfwelt in ein Varieté zu transferieren, zündet. Jene totalitären Autoritäten, von denen der regieführende Intendant Francis Hüsers in seiner Lesart von Schostakowitschs Oper erzählen will, benötigen kein bestimmtes Umfeld. Sie wirken durch sich selbst. Aber, und das verleiht diesem Abend sein Flair, seine Aura, seine Intelligibilität, sie sind sämtlich gedankenscharf durchformt. Festlegungen, klare Zuschreibungen gibt es hier nicht. Es gibt nur Bild und Gegenbild. These und Antithese. Und nie einen dritten Weg. Das Musikdrama bleibt unaufgelöst, es schwingt beständig zwischen Tragödie und Satire hin und her – so, wie sein Schöpfer es sich wünschte. (…) Joseph Trafton (…) hält das famos spielende Philharmonische Orchester Hagen zu einer Transparenz und Piano-Kultur an, die man ihrer unverminderten rhetorischen Dezenz wegen bewundern darf. (…) Er besticht durch klare und dabei poetische Formulierungskunst. Und trifft damit auf den Punkt die Intentionen des Regisseurs, die die Lady Macbeth von Mzensk vor allem als Studie über psychologische Deformationen in einem System autoritärer Charaktere begreift. Trafton und Hüsers haben verstanden, dass diese vermeintlich opulente Oper ein Kammerspiel ist; dass sie Subtilität braucht, musikalisch wie szenisch.“

Jürgen Otten, Opernwelt Juli 2024, S. 8-10.

Dmitri Schostakowitsch

LADY MACBETH VON MZENSK

Oper in vier Akten. Urfassung von 1932. In russischer Sprache mit deutschen Übertexten

Musikalische Leitung: Joseph Trafton                         Inszenierung: Francis Hüsers

Bühnenbild und Kostüme: Mathis Neidhardt           Licht: Hans-Joachim Köster

Chor: Julian Wolf                                                                  Dramaturgie: Thomas Rufin

Mit  Viktorija Kaminskaite (Katerina Ismailowa), Insu Hwang (Boris), Roman Payer (Sergej), Anton Kuzenok (Sinowi), Robin Grunwald (Der Schäbige), Dong-Won Seo (Pope), Wioletta Hebrowska (Sonjetka), Kenneth Mattice (Polizeichef) und anderen

Chor und Extrachor des Theaters Hagen, Philharmonisches Orchester Hagen

Premiere am 18.05.2024

(Fotos: Jörg Landsberg)


Für ihre Inszenierung von TRI SESTRY von Peter Eötvös

am Theater Hagen hat

 

Friederike Blum

den Götz-Friedrich-Preis 2022/23 erhalten.

 

Dietmar Schwarz (Intendant der Deutschen Oper Berlin) in seiner Begründung:

„Als Instrument zur Förderung des Regienachwuchses im Opernbereich ist der Götz-Friedrich-Preis jetzt wichtiger denn je. (...) Umso mehr freue ich mich, dass mit der Vergabe des Preises an Friederike Blum nicht nur eine herausragende Arbeit ausgezeichnet wurde, sondern auch der Mut eines Theaters, eine so aufwändige und für den Spielplan zentrale Position einer jungen Regisseurin anzuvertrauen.“

 

Die Preisverleihung fand am 17. Oktober 2023 in der Deutschen Oper Berlin statt.

Die Produktion TRI SESTRY von Peter Eötvös hatte am 25. März 2023 Premiere

am Theater Hagen (Intendant: Francis Hüsers)

 

Inszenierung: Friederike Blum

Musikalische Leitung: Joseph Trafton, Taepyeong Kwak

Bühne und Kostüme: Tassilo Tesche

Dramaturgie: Rebecca Graitl, Francis Hüsers

Licht: Martin Gehrke, Ralph Jürgens


Großer Erfolg des Theaters Hagen beim

Internationalen Opernfestival in Savonlinna, Finnland

unter anderem mit:

Béla Bartók

HERZOG BLAUBARTS BURG  (A KÉKSAKÁLLÚ HERCEG VÁRA)

Musikalische Leitung   Joseph Trafton                        Inszenierung   Francis Hüsers

Bühne und Kostüme     Alfred Peter                              Videos               Bibi Abel, Hans Joachim Köster

Licht                                    Hans Joachim Köster            Dramaturgie   Rebecca Graitl

mit Dorottya Láng (Judith) und Dong-Won Seo  (Herzog Blaubart)

Philharmonisches Orchester Hagen

 

 

Zur Premiere des Doppelabends von HERZOG BLAUBARTS BURG und

A ROOM OF ONE'S ONE von Outi Tarkiainen des Theaters Hagen

in Savonlinna am 26.07.2023 schreibt die finnische Zeitung Itä-Savo (Ausgabe vom 28.07.2023):

"Der Abend mit zwei Werken begann mit einem kraftvollen Klassiker: Béla Bartöks Meisterwerk Herzog Blaubarts Burg, das nun eine treffende, neue Art der Interpretation erhielt. Im Libretto betritt die verliebte Judith das dunkle Schloss des rätselhaften Blaubarts, wo es einen Marquis und ein dunkles Haus mit sieben verschlossenen Türen gibt.

Regie bei Hagens Version führte Francis Hüsers, der Librettist von A  Room of One’s Own. Neu war dabei, dass Blaubart, der sanfte Dong-Won Seo, keine fürstliche, tödliche Gestalt war, sondern ein orange gekleideter Gefangener hinter Gittern. Judith, die dramatische Ungarin Dorottya Láng, war die Psychologin, die ihn besuchte, ein bisschen wie Hannibal Lecter und Clarice Stirling.  Die rätselhaften sieben Türen des Schlosses, die eine nach der anderen geöffnet wurden, führten nun zu Blaubarts Gedanken. Anstatt den Schlüssel umzudrehen, fertigte Blaubart Zeichnungen an, die Judith interpretierte. Zuerst befanden sich hinter der Tür blutige Waffen und Folterinstrumente, dann riesige Reichtümer – blutüberströmt. Die Schätze der ersten Türen wurden nur in Textform präsentiert, doch nach und nach wurden die Bilder auch auf der Bühne vorgeführt. Mit Judiths wachsender Liebe wurden auch Träume wahr. Zuerst ein kleiner goldener Blitz in den Szenen, dann verschwanden die Gitter und Judith betrat die Welt von Blaubart. Als es an der Zeit war, Blaubarts endlose Ländereien und Landschaften zu besichtigen, war die gesamte Rückwand von Olavinlinna [= Name der Burg in Savonlinna] mit riesigen Videos der schönsten Orte der Welt gefüllt. Der See der Tränen spiegelte sich flackernd auf der Bühne, ebenso wie Blaubarts Ex-Frauen an der Rückwand. Die Psychologin Judith löste sich im letzten Moment vor der Zerstörung von ihrem attraktiven Patienten und rannte davon. Die Gitter kehrten zurück und Blaubart blieb allein in seinem Gefängnis zurück, fast verzweifelt. 

Diese Interpretation der mystischen und vieldiskutierten Burg Blaubarts war konsequent und funktional. Die visuelle Umsetzung wuchs mit Bartóks Musik zusammen. Die Aufführung wurde durch starken Regen gestört, der mit Wucht auf das Zeltdach der Burg prasselte. Als der Regen endlich nachließ, konnte man die Musik in voller Pracht hören. Der Bass von Seo klang breit und etwas weich, so dass man ihn zunächst im Regen etwas verlieren konnte, aber später hallte er gut nach. Dorottya Láng wurde zur Judith gemacht. Die Stimme wurde den Ereignissen gerecht, das Drama wurde wild, und natürlich war die ungarische Aussprache perfekt. Manchmal blitzte das Orchester wie blutige Juwelen auf, manchmal malte es die schönsten Landschaften der Welt oder einen eiskalten Tränensee, es gab dem Wahnsinn und dem Grauen Hoffnung.

Herzog Blaubarts Burg ist ein Meisterwerk, das hier eine originelle und starke Interpretation erhalten hat. Aus einer merkwürdigen Grusel-Geistergeschichte wurde eine verrückte Geschichte und eine Geschichte über eine Frau, die sich erneut in einen Mann verliebt, aber gerettet wird. Hüsers‘ Konzept und seine Auslegung sind gelungen, einen großen Dank verdient auch der Rest des Teams. Bartóks Musik zeigte einmal mehr ihre Größe.

Ein großer Klassiker und die erste Oper einer jungen Komponistin wirken bei diesem Doppelabend zusammen. Beide Werke sprechen über Frauen und ihren Status, die Macht der Männer und die Entdeckung ihrer eigenen Stärke durch die Frauen.

So gibt dieser Doppelabend Denkanstöße sowohl hinsichtlich seines Themas als auch darüber, was Oper sein kann."

 


 Die Autoren der Deutschen Bühne haben das

Theater Hagen für die Saison 2018/19 auf den Spitzenplatz gewählt für:

 

Überzeugende Theaterarbeit abseits der Zentren

"Dass hier ein Theater den Spitzentitel holt, das nun wirklich weit abseits der glamourösen Kunstmetropolen immer wieder um seine Existenz kämpfen musste, auch weil ihm die Stadt den Geldhahn immer weiter zudreht – das hat uns in der Redaktion wirklich gefreut. 

'Ambitioniertes Programm, Mut zu großen (,Tristan‘) und kleinen Stücken, sparten-übergreifende Projekte, großer Elan'

– das attestiert Regine Müller dem seit 2017 von Francis Hüsers geleiteten Theater Hagen. Und Joachim Lange hat es insbesondere 'Jochen Biganzolis radikal gedachte und verblüffend stimmig realisierte Tristan und Isolde-Inszenierung' so sehr angetan, dass er sie unter Oper sogar als herausragende künstlerische Leistung der vergangenen Saison nominiert."

 

THEATER HAGEN

Intendant Francis Hüsers

Generalmusikdirektor Joseph Trafton

Geschäftsführer Thomas Brauers